Meine Kunst ist mein Leben ist meine Kunst!
Die erste Werkstatt und Galerie in der Koppel 66 habe ich im Februar 1981 eröffnet. Ich begann mit 2000.- DM in der Tasche, einer Menge Ideen und Idealismus.
Ein halbes Jahr später leitete ich einen Goldschmiedekurs in Lissabon in der freien Kunstschule ARCO. Ich dachte, ich könnte den Kurs in englisch geben, doch die meisten verstanden nur französisch. Danach habe ich begonnen portugiesisch zu lernen, bei Maria Lino, eine portugiesische Malerin und Künstlerin, die ihr Atelier im Nachbarhaus hatte. Dort habe ich auch gemalt und so manches Mal für Maria Model gestanden.
Um den Anfang finanziell zu überstehen, haben meine Kollegin und ich Kurse im Goldschmiedehandwerk gegeben. Meine Freunde vom Laientheater haben uns mit der Einrichtung geholfen. Es entstand ein Werktisch für 7 Personen, einige Unterschränke für die Steckvitrinen, in denen wir unsere Schmuckstücke präsentieren konnten, trennende Vorhänge vom Bruder meiner Kollegin und eine Trennung der Elektrik, die es uns möglich machte die Vitrinenbeleuchtung nur dann einzuschalten, wenn ein Kunde kam.
Trotz der schwierigen Startphase und der anstrengenden finanziellen Situation, war ich nicht bereit Kompromisse in meiner Gestaltung der Schmuckstücke zu machen, die ich verkaufen wollte. Bis heute habe ich mir diesen Luxus bewahrt, etwas zu kreieren, ganz egal ob es verkauft wird oder nicht. Spannend war es sich auszuprobieren mit fremden Materialien, wie gesammelten Steinen von Sardinien, gepaart mit farbigen facettierten Edelsteinen, oder Edelhölzer, Schlangenleder, Elfenbein vom Elfenbeinschnitzer der Zeichenakademie in Hanau, Stahldrähten, handgenähten Seidenschnüren, Schiefer vom Meer, oder mir geschliffen.
Eine besondere Herausforderung war es in das Großformat zu gehen, da ich als Goldschmiedin im Kleinformat ausgebildet war. Ich habe große Serviettenobjekte geschaffen, hohl moniert, aus dünnem Silberblech. (s.o.) Ein Paar als Salz und Pfefferstreuer, das sich in Gebrauch befindet.
Beglückend empfand ich es schon immer, mit dem was ich gearbeitet habe, so viel Freude zu schenken. Nicht nur dass ich etwas Schönes, von dem ich überzeugt bin, für das Geld überreichen kann, sondern dass mir meine Arbeit selbst ein Glücksgefühl schenkt.
Brosche mit Stahldrähten
Frau in Wohnlandschaft,
Amethyst, Silber
Anhänger mit Rhodochrosit
Mondring, Silber vergoldet
Brosche mit Frauentorso, Silber + Kupfer